Was nach einem Wildunfall zu tun ist
Ein Zusammenstoß mit Reh, Wildschwein oder Hase kann selbst erfahrene Fahrer erschrecken. Doch wer in einer solchen Situation ruhig bleibt und die richtigen Schritte einleitet, schützt sich und andere – und vermeidet zudem Ärger mit Versicherung und Behörden.
1. Unfallstelle sichern
Nach einem Wildunfall gilt zunächst: Sicherheit geht vor.
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Warnblinkanlage einschalten
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Warnweste anlegen
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Warndreieck in ausreichender Entfernung aufstellen (mindestens 100 m)
So verhinderst du Folgeunfälle und machst andere Verkehrsteilnehmer aufmerksam.
2. Polizei informieren
Ein Wildunfall muss immer der Polizei gemeldet werden, auch wenn das Tier geflüchtet ist. Die Beamten informieren den zuständigen Jagdaufseher oder Förster, der sich um das verletzte oder tote Tier kümmert.
Verzichte unbedingt darauf, das Tier selbst zu berühren oder mitzunehmen – das kann als Wilderei gewertet werden.
3. Keine eigenmächtige Hilfe
So verständlich es ist, helfen zu wollen: Verletztes Wild kann gefährlich werden. Die Tiere stehen unter Stress und können ausschlagen oder beißen. Deshalb gilt: Abstand halten und warten, bis Polizei oder Jagdbehörde eintreffen.
4. Beweise sichern
Um den Schaden bei der Versicherung geltend zu machen, ist eine Unfallbescheinigung der Polizei oder des Jägers wichtig.
Mach zusätzlich Fotos von:
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der Unfallstelle
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Spuren am Fahrzeug
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ggf. Haarresten oder Blutspuren
Diese Dokumentation erleichtert die spätere Regulierung.
5. Versicherung informieren
Wildunfälle sind meist über die Teilkaskoversicherung abgedeckt – allerdings nur bei „Haarwild“ im Sinne des Jagdgesetzes (z. B. Rehe, Wildschweine, Füchse, Hasen).
Wichtig: Schaden zeitnah melden und Fotos sowie Bescheinigung einreichen.
| Versicherung | Deckung bei Wildunfall | Hinweise |
|---|---|---|
| Teilkasko | Ja, bei Haarwild | Tierarten laut Jagdgesetz |
| Vollkasko | Ja, auch bei Ausweichschäden | Greift, wenn kein Kontakt, aber Schaden durch Ausweichmanöver |
| Haftpflicht | Nein | Nur bei Fremdschäden relevant |
6. Fahrzeug prüfen lassen
Selbst bei kleinen Kollisionen kann die Karosserie verzogen sein oder wichtige Sensoren beschädigt werden. Eine Werkstattprüfung ist daher ratsam, bevor du weiterfährst.
7. Prävention: So beugst du Wildunfällen vor
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In der Dämmerung besonders vorsichtig fahren
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Warnschilder ernst nehmen
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Fernlicht nur dort einsetzen, wo keine Gegenfahrzeuge kommen
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Bei Wildsicht sofort abbremsen, hupen – nicht ausweichen!